Warum in Hamburg? Was ist FRONTEX? Hintergrund-Artikel und Infos zu den 7 thematischen Aktionstagen während des Camps in Hamburg findet ihr im Reader. Auf dem Camp wird es ihn auch in gedruckter Form geben. Hier schonmal zum vor-lesen:
Rund um den Globus befinden sich Supermärkte auf dem Vormarsch. Bei Lebensmitteln sind es weltweit nur noch dreißig Supermarkt-Ketten, welche ein Drittel des gesamten Handels abwickeln! Garant des Erfolgs sind in erster Linie Dauertiefstpreise – durchgesetzt von global
operierenden Konzernen á la Wal-Mart, Tesco oder Metro. Einziger Haken: Die viel gepriesene Billigware gibt es nicht zum Nulltarif. Vielmehr wäre sie ohne systematische Verletzung sozialer Rechte und ohne Zerstörung ökologischer Ressourcen überhaupt nicht möglich. Ein kurzes Supermarkt-ABC möge verdeutlichen, worum es geht.
Spätestens seit dem 2006 gedrehten Fernsehfilm „Abschiebung im Morgengrauen“ von Michael Richter ist auch bundesweit bekannt, mit welch brutaler Härte und oft rechtswidrigen Methoden die Hamburger Ausländerbehörde Flüchtlinge und MigrantInnen abschiebt – koste es was es wolle. Besonders hervorgetan hat sich dabei die Abteilung für „Rückführungen“ in der Amsinckstraße 28. Dort müssen alle „AusländerInnen“ mit ungesichertem Aufenthaltsstatus regelmäßig vorsprechen, um ihre Papiere verlängern zu lassen – oder festgenommen und abgeschoben zu werden.
Der Europäische Rat beschloss am 29.4.2004 die Organisation von Sammelflügen zur Abschiebung „ausreisepflichtiger“ MigrantInnen und Flüchtlinge. Die „Generalprobe“ für solche Flüge fand in der Nacht vom 25. auf den 26.5.04 ab Hamburg-Fuhlsbüttel statt: Das Nachtflugverbot wurde aufgehoben, der Flughafen in eine Polizeifestung verwandelt und gegen 2 Uhr früh wurden acht Flüchtlinge aus vier verschiedenen Bundesländern mit einer KLM-Maschine nach Amsterdam geflogen, um von dort mit insgesamt 44 Flüchtlingen aus fünf EU-Ländern nach Togo und Kamerun abgeschoben zu werden.
Im Lager Nostorf–Horst befindet sich die Zentrale Erstaufnahme und die Landesgemeinschaftsunterkunft des Landes Mecklenburg–Vorpommern. Es liegt an der Elbe fern ab von jeder größeren Stadt und damit von notwendiger Infrastruktur wie Beratungsstellen, RechtanwältInnen, Schulen, ÄrztInnen, Krankenhäusern etc. Seit Ende September 2006 wird das Lager Horst - nach der Schließung der Zentralen Erstaufnahmeeinrichtung in Hamburg - auch für die Erstunterbringung von Flüchtlingen aus Hamburg genutzt. Offiziell sind dort von 650 Plätzen 350 für Hamburg reserviert, die tatsächliche durchschnittliche Belegung mit Flüchtlingen aus Hamburg beträgt allerdings nur max. 30 Personen.
Helft uns, von Abschiebung bedrohte Flüchtlinge zu unterstützen!
Erfolgreiche Abschiebe-verhinderungen und zunehmend viele Dublin III Verfahren stellen uns und einige engagierte Unterstützer-innen vor die Herausforderung, immer mehr Flüchtlinge finanziell unterstützen zu müssen. Helft uns, dies gemeinsam zu schultern! Spendet bitte an AK Asyl Goettingen e.V., Sparkasse Goettingen, IBAN: DE03 2605 0001 0001 0775 02 Stichwort: Spende oder hier